JSVP Luzern und Aktivisten von Frei:Denken protestieren mit Aktion gegen „Müll of Switzerland“

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In der vergangenen Nacht hat die JSVP Luzern zusammen mit Mitgliedern der Aktion Frei:Denken mit einer kreativen Aktion ihren Protest gegen die Mall of Switzerland kundgetan. Bei den insgesamt 16 Schriftzügen der Baustellenabsperrung wurde das a im Schriftzug Mall of Switzerland in ein ü umgewandelt. Mit dieser Aktion will der Zusammenschluss rund ein Jahr vor Eröffnung des Einkaufszentrums den kritischen Stimmen rund um die Mall wieder eine Stimme geben, und auf verschiedene Missstände in dem Zusammenhang aufmerksam machen.

4Mall of Switzerland – ein Projekt fast ohne lokales Gewerbe?
Zwar werden die Betreiber der Mall of Switzerland nicht müde, immer wieder zu betonen dass auch lokales Gewerbe in der Mall einziehen wird. Dass sich dieses lokale Gewerbe in einer absoluten Minderheit befinden wird, wird augenscheinlich wenn die Pläne etwas genauer unter die Lupe genommen werden. Alsbald ist nur noch von internationalen Topbrands, Flagshipstores und Concept-Stores die Rede. Somit handelt es sich bei den Absichtserklärungen der Betreiber eher um eine leere Floskel als um echte Absichten.

Die JSVP Luzern erachtet es nach wie vor als unnötig, einen weiteren Einkaufstempel für Gutbetuchte in die Landschaft zu pflanzen. Wir fordern die Betreiber der Mall auf, nicht nur von lokalem Gewerbe zu sprechen, sondern dies auch tatsächlich miteinzubeziehen. Dazu gehört auch, dass dem lokalen Gewerbe durch realistische und bezahlbare Ladenmietpreise eine tatsächliche Präsenz auch ermöglicht wird!

1Ein weiteres, überflüssiges Einkaufszentrum?
Bei Fertigstellung der Mall soll diese rund tausend Angestellten eine Arbeitsstelle ermöglichen. Da die Konsumenten jedoch nicht einfach plötzlich viel mehr in den Konsum investieren können, wird nach Inbetriebnahme der Mall jedoch lediglich eine Umlagerung stattfinden. Somit wird ein Teil dieser tausend  Arbeitsplätze an anderen Orten abgebaut werden müssen.Es kämpfen bereits heute sämtliche umliegenden Einkaufszentren wie der Pilatusmarkt oder das Emmencenter mit sinkenden Besucherzahlen und Umsätzen. Eine totale Übersättigung an Einkaufszentren in der Schweiz hat auch bereits vor Jahren das Marktforschungsinstitut GFK festgestellt. Dies dürfte mitunter der Grund sein, weshalb während der Finanzierungsphase der Mall duzende Träger wie beispielsweise die UBS oder die CS Ihre finanzielle Unterstützung zurückgezogen haben. Begründung: Der Markt ist zu klein, das Risiko zu gross. Dazu kommt, dass sich länger je mehr Umsatz vom Detailhandel ins Internet verschiebt.

Die JSVP Kanton Luzern fordert die Betreiber auf, bereits zum jetzigen Zeitpunkt ein „Alternatives Betreiberkonzept“ auszuarbeiten. Dieses Konzept soll Massnahmen umschreiben die definieren, was mit der Mall of Switzerland passieren soll, wenn es absehbar würde, dass die Mall zu einer so genannten „Dead Mall“ verkommen sollte. Dass dieses Szenario durchaus nicht aus der Luft gegriffen ist, wird augenscheinlich wenn man den Blick ins Tessin – genauer nach Chiasso – wendet, wo mit dem Centro Ovale bereits eine solche „Dead Mall“ auf Schweizer Boden existiert.

2Die Mall of Switzerland als Verkehrstreiber
Bereits heute ist der Rontalzubringer verkehrstechnisch sehr gut ausgelastet. Mit den geplanten 3 Millionen zusätzlichen Verkehrsbewegungen, welche die Mall of Switzerland gemäss Plänen verursachen wird, werden diesem Zubringer zusätzlich über 8000 Verkehrsbewegungen täglich zugemutet. Dass dieses Verkehrsaufkommen nur schwer zu schlucken ist, wissen auch die Betreiber der Mall. Nur so lässt sich die über einen Kilometer lange Zusatzschlaufe erklären, welche den Verkehr an Spitzentagen abfedern soll. Damit die Mall of Switzerland auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln optimal erreicht werden kann, wird die Trolleybuslinie vom Maihof verlängert bis zur Mall of Switzerland. Ein 7.5 Minuten Takt soll hier das absolute Chaos verhindern.

Wir finden: Diese zusätzlichen Infrastrukturkosten, hauptsächlich benötigt wegen der Mall of Switzerland sollen anteilsmässig auch von der Mall getragen werden.

3Mall of Switzerland – Finanziert aus Öl und Blut?
Als Hauptinvestor hinter der Mall of Switzerland fungiert bekanntermassen der Abu Dhabi Investmentfond – ein Staatsfond von Abu Dhabi. Die finanziellen Mittel mit denen in Ebikon ein Gebäudekomplex errichtet wird, stammen also in direkter Linie von einem Land, welches die individuellen Freiheiten der Menschen mit den Füssen tritt. Nebst
Scharia Recht droht in diesem Land die Todesstrafe für (vermutete) Homosexualität. Dass dieses Gesetz auch zur Anwendung kommt beweist der aktuelle Fall des 21-jährigen Libanesen, welcher vor einem Monat in Abu Dhabi verhaftet wurde. Ihm wird vorgeworfen, Bilder von sich in Frauenkleidern im Internet publiziert zu haben. Mit der Religionsfreiheit ist es in diesem Land ebenfalls nicht weit her. So ist in dem Emirat auch der Abfall vom (islamischen) Glauben unter Strafe gestellt. Da Geld ja bekanntlich nicht stinkt, werden diese Mittel höchst zweifelhafter Herkunft in Ebikon gerne entgegengenommen.